📖 Kati Küppers und der gefallene Kaplan
Niederbroich ist ein typisches Dorf am Niederrhein, in dem die Kirche den Dorf- und Lebensmittelpunkt bildet. Hier saust die Küsterin Kati Küppers mit ihrem apfelsinenfarbenen Hollandrad zwischen Kirche und Kapelle am Ortsrand hin und her, sorgt für frische Blumen und gebügelte Messgewänder, legt für die Jugend gelegentlich Jimi Hendrix im Pfarrzentrum auf und setzt sich für ein freundschaftliches Miteinander von Katholiken, Evangelen, Moslems und Gar-Nix-Gläubigen ein. Dabei stößt sie bisweilen an ihre Grenzen – etwa wenn der junge Kaplan sein Messdiener-Training ohne Rücksicht auf erfolgte Absprachen durchboxt. Deshalb musste er sich aber doch nicht die Kirchenkellertreppe hinunterstürzen. Kati Küppers macht sich große Vorwürfe, die Tür offen und das Licht im Keller angelassen zu haben. Doch dann kommen ihr Zweifel und mit der Hilfe ihres Enkels Benedikt und diverser Heiliger macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei erhält der Leser tiefe Einblicke in die rheinische Seele und die Dorfgemeinschaft, in der jedes Gemeindeglied aus dem Effeff einen Grund nennen könnte, warum der Kaplan sterben musste. Die Gerüchteküche kocht.